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Einstieg
Um in das Thema einzusteigen, wird zu Beginn dieses Unterrichtsbeispiels ein Bewegungsspiel durchgeführt. Dazu werden die "Farbkarten" im Klassenraum verteilt. Das Spiel kann durch folgende zwei Varianten differenziert werden:
● Variante 1: Einzelne Gefühle werden von der Lehrperson ausgesprochen und die SchülerInnen stellen sich zu der entsprechenden Farbe, mit der sie die Gefühle verbinden.
● Variante 2: Sätze, in denen Gefühle beinhaltet sind, werden von der Lehrperson formuliert und die SchülerInnen stellen sich zu der entsprechenden Farbe, mit der sie die einzelnen Gefühle verbinden. Beispiele: Ich bin traurig, weil ich keine Süßigkeiten essen darf. Ich freue mich, denn heute scheint die Sonne.
Nach jedem Durchgang dürfen einige SchülerInnen ihre Beweggründe, warum sie diese Farbe gewählt haben, nennen.
Das Arbeitsblatt "ABL - Gefühle" wird an die SchülerInnen ausgeteilt. Diese schneiden zuerst alle Kärtchen aus und legen sie vor sich auf einen Stapel. Nun lesen einzelne SchülerInnen den obersten Begriff laut vor und alle versuchen das Gefühl pantomimisch darzustellen. So wird sichergestellt, dass alle Begriffe verstanden werden. Anschließend kann mit einer weiterführenden Arbeit in Gruppen begonnen werden. Dazu bekommt jede Gruppe (3-5 Kinder) von der Lehrperson Naturpapierblätter in den Farben der Bewegungsübung. Die SchülerInnen ordnen nun ihre Wortkarten den einzelnen Farben zu. Dabei können sich verschiedene Begriffe auf ein und derselben Farbe wiederfinden. Nachdem dies erfolgt ist, werden die SchülerInnen aufgefordert, ihre Zuordnungen in der Kleingruppe zu besprechen. Dafür ist ein Zeitrahmen von ca. 10 Minuten vorgesehen. Im Anschluss treffen sich alle SchülerInnen im Plenum zusammen, um ihre Erfahrungen zusammenzutragen.
Vorbereitung
Als Vorbereitung für den später angefertigten Wutball, wird besonders auf das Gefühl der Wut eingegangen. Die SchülerInnen werden nun eingeladen dieses Gefühl körperlich darzustellen. Anschließend werden die unterschiedlichen Darstellungen von der Lehrperson zusammengefasst, wie zum Beispiel geballte Faust, rot anlaufender Kopf oder schreien. Folgende Erkenntnis soll erzielt werden: "Bei jeder oder jedem von uns äußert sich die Wut anders. Das zeigt, dass wir alle gleich fühlen, sich das Gefühl jedoch unterschiedlich äußert." In der Folge wird auf den verträglichen Umgang mit negativen Gefühlen eingegangen, um Konflikte im Umgang mit Mitmenschen zu vermeiden.
Anfertigung des Wutballs
In weiterer Folge zeigt die Lehrperson einen Wutball, der eine Hilfe zum Abbau der Wut sein kann. Nachdem die Funktionsweise dieses Balls gemeinsam erläutert wurde, kann die kreative Gestaltung des Wutballs beginnen. Dazu erhalten die SchülerInnen jeweils das oben angeführte Material. (siehe "Vorbereitung")
Arbeitsschritte
1) Beide Luftballons werden an ihrer schmalsten Stelle abgeschnitten.
2) Die Frischhaltefolie wird zu einem ca. 20 x 20 cm großen Quadrat geschnitten.
3) Mit dem Teelöffel wird Mehl in die Mitte der Frischhaltefolie gegeben, bis eine faustgroße Menge vorhanden ist.
4) Die Folie wird an den Ecken zusammengeführt und zu einem Ball verschlossen. Dabei ist zu achten, dass keine Luft eingeschlossen ist. Sollte die Folie nicht ausreichend haften, kann mit einem Klebeband nachgeholfen werden.
5) Ein Luftballon wird mit den Fingern aufgespreizt und über die Mehlkugel gestülpt. Hier sollten zwei SchülerInnen zusammenarbeiten, um sich gegenseitig zu unterstützen.
6) Über diese Kugel wird nun der zweite Luftballon so gestülpt, dass die Frischhaltefolie nicht mehr zu sehen ist.
7) Nun wird alles in Form gedrückt. Je nach Belieben kann noch ein Gesicht mit einem wasserfesten Stift auf den Wutball gemalt werden.
In einer abschließenden Reflexionsrunde zeigen die SchülerInnen ihre Wutbälle und für das Zusammenleben wird folgende Erkenntnis festgehalten: "So wie jeder Wutball von uns unterschiedlich aussieht, sind auch wir verschieden. Wir alle äußern unsere Gefühle anders. Wichtig dabei ist nur, dass niemand zu Schaden dabei kommt. Gib der Wut keine Chance und drücke sie in den Ball!"